1. |
Willkommen in Hamburg
03:56
|
|||
Willkommen in Hamburg
Wenn weiße Helme ihre Knüppel schwingen
Und Springerstiefel rhythmisch über’n Asphalt singen
Dass meine Schädeldecke fängt langsam an zu bersten
So heißt man „Willkommen“ hier in Hamburgs Westen
Ja wir laden herzlich ein unser Ehrengast zu sein
Als VIP-Gast in der Zelle geben wir dir die Ehre
Wir stellen uns gern vor, ganz anonym im Chor
Das ist ein Erlebnis, das du nie vergisst
Willkommen in Hamburg zum Staat-Rango-Tango
Hier herrscht Anstand und Niveau
Willkommen in Hamburg, das ist ’ne Reise wert
Für gute deutsche Gründlichkeit nehmen wir uns Zeit
Willkommen in Hamburg, als Export sehr beliebt
Nach Stuttgart und Berlin kommen wir auch für dich hin
Willkommen in Hamburg, willkommen in Hamburg
Jetzt neu im Programm brechen wir dir auch den Arm
Nein, einen ViP-Platz brauchst du nicht
Denn wir kümmern uns recht fürsorglich
Mach dir keine Sorgen, was wohl wird aus morgen
Die Schmerzen sind so herrlich
ein Richter glaubt dir eh nicht
Er glaubt dir eh nicht
Ein couragierter Bürger wird nur dann gefragt
Wenn es in die Wirtschaftszeitung passt
Lichterketten Stimmen singen welch glorreiche Harmonie.
Doch wenn es einmal ernst wird,
erklingt die Melodie
|
||||
2. |
Foto von Dir
02:38
|
|||
Foto von dir
Es ist schon ziemlich lange her
Dein Platz im Bett ist kalt und leer
Es ist schon ziemlich lange her
Es zu akzeptieren fällt mir schwer
Es ist schon ziemlich lange her
Der Geruch deiner Haut, ja der fehlt mir sehr
Es ist schon ziemlich lange her
Es zu akzeptieren fällt mir schwer
Und ich starre auf ein Bild mit deinem Gesicht
Ich wollt es längst abhängen,
Doch irgendwie schaffe ich's nicht
Die Leere in der Wohnung schreit mich an
„Fang endlich an zu leben“
Vielleicht mal irgendwann!
Doch ich werde es niemals sagen
Mir geht es prima seit Tagen
Denn der Hund biss mir die Eier weg
Fortan suhlte ich mich im Dreck
Und die Sonne scheint mir aus dem Arsch
Jeden Tag denk ich daran
Gibt es einen neuen Mann?
Jeden Tag denk ich daran
Ruf ihn doch einmal an
Jeden Tag denk ich daran
sähe die Welt jetzt anders aus?
Jeden Tag denk ich daran
Kinder, Auto, Reihenhaus
|
||||
3. |
Liebeslied
02:54
|
|||
Liebeslied
Wir sitzen hier zusammen, ich fühl mich ganz allein
Dein Radio voll aufgedreht, das kann doch so nicht sein
Der Text kommt aus den Boxen, der Song aus deinem Mund
Der Krach in meinen Ohren, das ist doch nicht gesund
Ich kann das nicht mehr hören, wie kriegen die das hin
Der Text ist so belanglos, der hat doch keinen Sinn
Das ist doch nur ein Liebeslied
Von irgendeinem Typen an eine Frau, die es nicht gibt
Es ist so viel in meinem Kopf, was ich noch sagen will
Die Gedanken, die sind frei und ich bleibe niemals still
Musik kann eine Hoffnung sein, wo kommen wir da hin
Wenn es nur um Kohle geht, nur um den Gewinn
Dein Ausdruck im Gesicht, du sprichst mich fragend an
Weshalb ich sowas sage, dabei weiß doch jedermann
Es liegt doch auf der Hand, auch wenn‘s dir nicht gefällt
So ist es doch die Liebe, die uns zusammenhält
|
||||
4. |
St. Pauli
02:29
|
|||
St. Pauli
Du willst dich treffen mit Ann-Kathrine Schmitt
Ein schöner Mädels-Nachmittag und ich soll auch noch mit
Du willst dich heute treffen mit Ann-Kathrine Schmitt
Ein schöner Mädels-Nachmittag und ich soll auch noch mit
Wir trinken Macchiato und reden über dies und das
Am besten über Mode, das macht doch riesen Spaß
Ich sehe gerade wenig und höre auch nicht viel
Doch hinter dir im Fernsehen läuft ein St. Pauli Spiel
1 zu 0 zur Halbzeit, ja so soll es sein
Geh ein Stück zur Seite, ich glaube, er macht ihn rein
Wir haben uns getroffen, nach so vielen Jahren
Mitten in der Innenstadt, ich wollt nach Hause fahren
Nach vier langen Stunden bin ich auf dem neusten Stand
Du warst so begeistert, ist das nicht interessant?
Du kommst grad nach Hause, den Martin noch dabei
Und seine Freundin Sandy, die labert doch für drei
Was hab ich für ein Glück, ich wollt gerade Pauli sehen
Nun halt doch mal die Fresse, ich tu ja nix verstehen
|
||||
5. |
Glauben
03:08
|
|||
Glauben
Ich seh euch milde lächelnd über Frieden reden
Jeder hat die Chance auf ein besseres Leben
In einem Land, in dem Milch und Honig fließt
Wenn man sich nur nicht euren Dogmen verschließt
Neue schwere Kunde aus dem Pentagon
Die Welt sei in Gefahr, doch die regeln das doch schon
Sie bringen Rechtsstaat und Demokratie
Doch zunächst den Bombenteppich, sonst kapieren sie es nie
Nein, ich morde nicht, nein, ich stehle nicht
Nein, ich lüge nicht, mein Geist ist frei
Denn ich glaub euch nicht
Nein, ich morde nicht, nein, ich stehle nicht
Nein, ich lüge nicht, mein Geist ist frei
Mich bekommt ihr nicht
Auf ntv oder auch auf BBC - egal in welchem Land
Manipulieren sie deinen Verstand
Ob in Politik oder Wirtschaft oder Religion
Sie gehen über Leichen, doch wen interessiert das schon?
Es sind Illusionen für die Massen, kontrolliert gestreut
Damit sie ihr gezieltes Hassen und dann nicht bereuen
|
||||
6. |
Herrscher der Meere
04:02
|
|||
Herrscher der Meere
Das Meer ist ruhig in dieser Nacht
Der Mond glänzt auf der See
Die Mannschaft lange unter Deck
Und bitter der Kaffee
Das Brummen der Maschine
Aus dem Radio dröhnt Musik
Beugst du dich zu mir, die Angst in deinem Blick
Und der greise Mann erzählt, die Geschichte ist sehr alt
Doch irgendwo da draußen, unter Wellen tief und kalt
Liegt eine Macht im dunklen Blau, die wir gar nicht kennen
Beobachtet der Wächter unser Dasein ganz genau
Und der Tag wird sicher kommen, Zeichen gibt es schon genug
Und das Meer wird sich erheben, das ist die Ruhe vor der Flut
Der Raum ist still geworden, der Alte spricht mich an
Da ist etwas im Wasser, das uns sehen kann
Wir sind hier nur zu Gast, in unserer Nichtigkeit
Ein kleiner Wassertropfen, im großen Sturm der Zeit
Wellen, hoch wie Häuser, Schwärme ziehen durchs Meer
Nichts auf dieser Erde wird bleiben wie bisher
|
||||
7. |
Vielen Dank
03:16
|
|||
Vielen Dank
Heute morgen aufgestanden - meine Laune, die war gut
Mit Kaffee, Kippe, Kacken und ein bisschen Übermut
Probleme schnell vergessen, ach was red ich für einen Mist
Weil außer Flüchtlingskrise doch alles knorke ist
Vielen Dank, ihr seid so gut zu mir, Zuckerbrot und Weizenbier
Vielen Dank an euch da oben, ich muss euch auch mal loben
Ich hätte wirklich nie gedacht
Was ihr für uns hier unten macht
Ich hätte wirklich nie gedacht
Was ihr für uns hier unten macht
Harz IV und Krankenkasse;
Ihr macht ganz viel für uns
Und haste keine Kohle, verkaufste 'Hinz und Kunz'
Es gibt immer eine Lösung, uns geht es hier nicht schlecht
Und immer nur zu meckern, das wäre wirklich ungerecht
Ihr habt euch echt bemüht, holt das Beste aus uns raus
Wir möchten euch gern danken mit 'nem dicken Blumenstrauß
|
||||
8. |
Möwen
03:03
|
|||
Möwen
Du und ich, wir stehen beide hier am Strand
Uns're Füße malen Herzen in den Sand
Die kleinen Wellen nehmen unsre Wünsche mit
Wir teil'n Gedanken mit dem Wind
Und die Strömung trägt uns weit hinaus aufs Meer
Ziellos wie Treibholz schwimm' wir beide hin und her
Den blöden Kompass versenken wir im Schlick
Denn unsre Träume zeigen uns den Weg
Lass uns fliegen beide weit, weit weg von hier
Mit den Möwen um die Welt
Denn hier oben sind wir beide wirklich frei
Und wir tun, was uns gefällt
Wo wir auch stranden, wird es besser sein
Im Jetzt und Hier sind wir beide nicht allein
Millionen Menschen stehen so wie wir
Doch die meisten bleiben ewig hier
|
||||
9. |
Volles Glas
02:41
|
|||
Volles Glas
Ich sitze hier und überlege, es fällt mir heut nicht leicht
Genau die Worte aufzuschreiben, mit denen man dich erreicht
Der Schlag in deinen Magen, der dich aus dem Sessel kippt
Der dich rausbringt und dir zeigt
Dass es eine Welt da draußen gibt
Die dich braucht und die jetzt fordert
Dass du dich auch mal bewegst
Dass du zeigst, dass du noch da bist
mit Trotz dein Kinn erhebst
Lang genug hast du gewartet, nur worauf, das weißt du nicht
'Scheiß egal' war dein Gedanke
Ein volles Glas dein ganzes Glück
Früher warst du anders, doch bewegen fällt heut schwer
Den Platz auf deiner Couch gibst du nicht mehr gerne her
Kinder sterben auf der Welt, daran kannst du nichts ändern
Das passiert ja außerdem in weit entfernten Ländern
Soll'n sie doch verrecken, was kümmert mich der Mist
Solang in deinem Trog genug zu fressen ist
Aufsteh'n - Arbeit - Schlafengeh'n...
|
||||
10. |
Superpraktisch
02:48
|
|||
Superpraktisch
Du bist in Hamburg aufgewachsen, Hammerstraße Nummer 3
Deine Windeln war'n von Pampers und von HIPP der Babybrei
Mit 'nem Scout auf deinem Rücken und 'nem IPOD in dei'm Ohr
Bist du jung und musikalisch wie die Alten schon zuvor
Mit 14 kam die Pubertät, dein Leben ändert sich
Freundin, Mucke, Mode ein anderes Gewicht
Insta, Facebook, Twitter, Social Networks jeder Zeit
Sprich doch mal mit Siri über Oberflächlichkeit
Das ist doch alles ganz super einfach praktisch
Log dich ein und schenk uns dein Profil
Vertrau uns, wir sind doch fast wie Freunde
Unsren Service gibt es auch mobil
Urlaub über MyDays und Apple im Büro
Anfangs warst du skeptisch, doch heute bist du froh
Das Leben kann so leicht sein,
Paranoia brauchst du nicht
Du musst nur daran glauben, was man dir so verspricht
Das Haus und die Familie schützt ein Sicherheitssystem
Einer Kamera im Garten kann so leicht nichts mehr entgeh'n
WhatsApp gehört zu Facebook und Facebook weiß Bescheid
Sprich doch mal mit Siri über Datensicherheit
Und jetzt sitzt du ganz alleine
Und dein Herz, das wird so schwer
Deine Frau hat dich verlassen und dein Konto, das ist jetzt leer
Bei Mädchen fehlt dir das Glück, keine hat mehr für dich Zeit
Ja dann such doch mal bei Siri nach einer richtig
Geilen schönen Übernachtungsmöglichkeit
|
||||
11. |
Zombie
02:20
|
|||
Zombie
Es war erst ganz ruhig und ich dachte mir OK
Es wird schon nichts sein, wenn ich es nicht seh
In den Städten, auf den Straßen, alles scheint normal
Jeder denkt nur an sich und der Rest ist egal
Doch dann kamen mir Zweifel, das kann doch so nicht sein
Und als ich euch dann sah, da fiel es mir auch ein
Ihr habt nichts gesehen, ihr habt nichts gehört
Ihr habt nichts probiert und ihr habt nichts kapiert
Ihr seid einfach da und lebt so vor euch hin
ihr seid einfach so wie ein Zombie
Im Kaufhaus an der Theke, im Parkhaus und Büro
Bei Aldi und bei Rewe und auf dem Bahnhofsklo
Politik im Parlament, es nimmt kein Ende mehr
Nach außen ganz normal, doch innen seid ihr leer
Überall wo Menschen sind, wo kommt das denn nur her
Nach außen ganz normal, doch innen seid ihr leer
|
||||
12. |
Lass uns trinken
03:16
|
|||
Lass uns trinken
Die Wege gingen auseinander, es ist wirklich viel gescheh'n
Doch jetzt stehst du hier vor mir, es ist schön dich mal zu seh'n
Wir waren jung und diese Welt war für uns viel zu klein
Wir wollten Grenzen sprengen und einfach anders sein
Wir haben viel zusammen erlebt, mussten manchen Test besteh'n
Doch jetzt bin ich wieder hier, es ist schön dich mal zu seh'n
Komm lass uns trinken auf dein Wohl
Komm lass uns trinken auf die Zeit
Dass die Uhren für uns stillstehen
Der Moment für immer bleibt
Wir waren viel zusammen und wir waren nie allein
Wir waren für einander da und so soll's ja auch sein
Wir hatten eine schöne Zeit, doch sie ist noch nicht vorbei
Doch jetzt bin ich wieder hier und der Rest ist einerlei
|
||||
13. |
Solidarität
04:19
|
|||
Solidarität
Wir haben euch ausgebeutet und gut ausgenommen
Unseren Wohlstand effektiv auf eurem Rücken schnell erklommen Deine Heimat ist am Ende, die Zukunft liegt im Dreck
Darum packst du deine Sachen und gehst schweren Herzens weg
Die Reise ist gefährlich und dauert viel zu lang
Viele werden dabei sterben, der Gedanke macht dich krank
Völlig ausgemerkelt stehst du dann vor den Tor'n
Doch wir fragen arrogant: Was hast du hier verlor'n
Ja, die Solidarität ist nur 'ne kleine Illusion
Wenn es darauf ankommt, gibt es eine Explosion
Sie zerfällt dann wie ein Kartenhaus
Unsre Stimmen werden laut:
FICK DICH RASSIST, FICK DICH RASSIST
Ein exklusives Gut ist die Solidarität
Um sie zu erlangen, braucht du mehr als nur deinen Mut
Man muss schon „Großes“ leisten, um hier geboren zu sein
Sonst kannst du es vergessen, wir lassen dich nicht rein
Vom Mittelmeer ins Zeltemeer, pfercht man euch dann ein
Wer aus seiner Heimat flieht, muss ein Krimineller sein
Wir können euch nicht helfen, uns geht es selber schlecht
Das „christliche“ Europa weint und wir wanken nach rechts
Europas große Werte stehen auf dem Spiel
Das Boot ist schon lange voll und ihr seid hier zu viel
Darum brennen wir die Heime nieder, schicken euch dann fort
Geht gefälligst zum Verrecken an einen anderen Ort
|
Nixda Hamburg, Germany
Nixda! - Der Name ist Programm. Eine norddeutsche Punkband mit Ecken und Kanten und klaren Botschaften. Die Hamburger spielen melodischen Punkrock mit Ohrwurm-Garantie. Solide und direkt auf den Punkt. Ohne Schnörkel und doch mit ein paar Überraschungen. Abwechslungsreich und doch wiedererkennbar. Und das alles bei überwiegend hoher bis sehr hoher Geschwindigkeit. ... more
Streaming and Download help
If you like Zuckerbrot & Weizenbier, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp